Gütesiegel ICELT e.V. – sind wir noch zu retten?

vom: 08.12.2014

Schon vor einiger Zeit haben wir mit Ernüchterung festgestellt, dass die Versprechungen der forstlichen Zertifizierungsprogramme nicht eingetreten sind – unser Holz ist nach wie vor auch ohne Zertifikat verkäuflich und einen spürbaren Mehrerlös gibt es nicht, dafür jährlich hohe Aufwendungen für das Zertifikat an sich sowie für die wiederkehrenden Audits. Nungut, nachhaltig zu wirtschaften reicht eben nicht mehr, unser Tun muss mit einem Label versehen werden, das sich nun auch auf jeden in der Wertschöpfungskette Beteiligten ausweitet und vor allem den Auditoren ein gesichertes Einkommen beschert.

Ein neues und weiteres Geschäftsmodell ist nun das Gütesiegel ICELT – ein Überwachungssystem für den LKW und letztlich auch für alle Holz-Spediteure, die sich eine „weiße Weste“ erkaufen müssen. ICELT verfolgt die Idee, mittels Sensoren alle Fahrzeug- und Kranbewegungen lückenlos aufzuzeichnen und an eine Zentrale zu übermitteln. Holzdiebstahl soll so wirksam unterbunden werden, heißt es, weil derart überwacht natürlich kein Fuhrmann unbefugt Holz abfahren kann. Allen voran wollen ThüringenForst, Hessen-Forst und der Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt die bei ihnen tätigen Fuhrleute zum Beitritt zu diesem System „bewegen“.

Und wer sich nicht überwachen lassen möchten? Der wird wohl aller Voraussicht nach Böses im Schilde führen und ein Holzdieb sein…
Der schon bekannte Forst-Tracker in allen Ehren – schließlich schützt er Eigentum vor unbefugter Abfuhr und wird auf Kosten des Eigentümers im Holz versteckt. Einige Diebstähle konnten damit schon aufgeklärt werden. Doch seien wir einmal ehrlich: das Problem liegt ganz woanders. Nämlich in der viel zu langen Verweildauer des Holzes im Wald, insbesondere bei staatlich beförsterten Flächen. Von der Rückung über das Holzaufmaß und die anschließende Abwicklung des Holzverkaufes vergehen bis zur Abfuhr oftmals viele Wochen. Zeit, in der das Holz im Walde lagert – und nebenbei qualitativ auch nicht besser wird. Die zuständigen und oftmals allmächtigen (Einheits-) Forstverwaltungen (war nicht im Zuge des Kartellverfahrens und bei dem Antrag auf Änderung des BWaldG von deren zentraler Bedeutung für forstliche Prozesse die Rede?) sind zu selten in der Lage, gemeinsam mit der Holzindustrie für einen raschen Abfluss des Holzes zu sorgen – und nehmen jetzt die Fuhrleute in die Pflicht? Das schwächste Glied in der Kette ist aufgefordert, sich durch die Einwilligung zur Überwachung eine weiße Weste zu erkaufen und die Versäumnisse anderer auszubaden. Ein trauriger Zustand, an dem aber wenigstens der Inhaber des Gütesiegels und der Maschinenausstatter verdienen. Letzterer ist übrigens eine Tochter des Zertifikatsgebers…


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