Gauck trifft Waldmärker - Schüler Jannes stolzer Waldbesitzer in spe
vom: 25.10.2016
Auf dem traditionellen Bürgerfest des Bundespräsidenten im September im Berliner Schloss Bellevue durften sich die Waldmärker vorstellen: So konnten sie über Themen rund um die Forstwirtschaft, den Klimaschutz durch Waldnutzung und die Bedeutung des Eigentums berichten. „Noch bin ich kein Waldbesitzer“, rief Jannes Bethge dem Bundespräsidenten Joachim Gauck bei dessen Besuch am Stand zu, „aber ich werde den Wald von meinem Opa erben!“ Zuvor hatte der Bundespräsident den Schüler aus Uelzen gefragt, ob er denn auch schon Waldbesitzer und deshalb am Stand der Waldmärker sei.
Die nachhaltige Forstwirtschaft – so die Botschaft des Waldmärker-Auftritts in Berlin – pflegt die Wälder, bewahrt die Schöpfung und lebt den Generationenvertrag: was die Altvorderen an Werten schaffen und bewahren, wird vertrauensvoll an die Enkel weitergegeben. So wie der Wald von Hans-Peter Luhn aus Hamerstorf, dessen Familie seit mehreren Generationen Wald bewirtschaftet. Luhn ist dabei überzeugtes Mitglied bei den Waldmärkern und weiß: „Alleine kann ich den Wald nicht bewirtschaften. Dazu fehlen mir Zeit und Fachwissen – doch bei den Waldmärkern bin ich gut aufgehoben.“
Auch der Bundespräsident informierte sich über die Waldbewirtschaftung und über den Generationenvertrag. Und er bekam als Erinnerung an diesen Besuch eine Baumscheibe aus einer 250 jährigen Eiche überreicht, die in der Nähe seines Heimatortes wuchs. Darauf eingezeichnet: die Stationen von Gaucks Leben mit Zitaten von ihm, verdeutlicht anhand der Jahrringe dieser Eiche. Sichtlich bewegt nahm er das Geschenk entgegen – überreicht von Philipp Freiherr zu Guttenberg, dem Präsidenten der Waldeigentümer in Deutschland. „Das ist ein sehr originelles Geschenk“, sagte der Bundespräsident.
Doch Jannes hat beim Bürgerfest noch mehr erlebt. „Die Berliner Kinder wissen noch nicht einmal, welche Bäume im Wald wachsen“, wunderte sich der Elfjährige, „das musste ich denen erst einmal erklären." Und tatsächlich ist der Schüler schon ein kleiner Forstexperte. Angelernt von Opa Luhn kennt er die Bäume und die Tiere des Waldes, und er weiß, dass es für die Umwelt wichtig ist, Bäume zu ernten und zu verarbeiten. „Da steckt CO2 im Holz, das sonst das Klima schädigt“, lautete seine knappe Erläuterung.
Solche Informationen zu transportieren war eines der wesentlichen Ziele der Waldmärker beim Bürgerfest in Berlin. Sie waren insgesamt zwei Tage lang dabei und klärten viele Besucher auf, welche Leistungen ein bewirtschafteter Wald für die Allgemeinheit erbringt. Und dass mehr als die Hälfte des deutschen Waldes in privater Hand liegt, war für die Besucher besonders überraschend. Besonders wichtig: am ersten Tag des Bürgerfestes war die gesamte Berliner Politikprominenz vertreten, inklusive unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel. So hatte eine ganze Reihe von Bundestagsabgeordneten und prominenten Medienvertretern auch den Stand der Waldeigentümer besucht. „Aufklärung bei unseren Volksvertretern und den Regierenden ist für die Waldeigentümer besonders wichtig“, sagte Waldmärker-Geschäftsführer Dr. Markus Hecker, „denn wegen fehlenden Wissens werden in Berlin schnell die falschen Entscheidungen gefällt.“
Fotos: AGDW
Titelbild: Bundespräsident Gauck mit Waldmärkern im Gespräch
Weiteres Bild: 3 Generationen Waldmärker: Hans-Peter Luhn mit Enkel Jannes Bethge