Waldmärker begründen ersten Klimaschutzwald in Oerzen
vom: 29.03.2018
Das Klima in Stadtnähe zu verbessern und langfristig zu schützen heißt auch: CO2 langfristig der Atmosphäre zu entziehen. Am besten über Jahrhunderte. Wahre Profis hierin sind Bäume, denn deren Wachstum ist direkt mit der Einlagerung von CO2 in den Baumstamm verbunden.
Doch den Waldmärkern, die um Lüneburg herum unter anderem durch den Forstverband Kirchgellersen vertreten sind, reicht das nicht aus. Sie wollen das CO2 auch nach der Wachstumsphase eines Baumes gebunden wissen: idealerweise in Form von hochwertigen Möbelstücken oder in Dachstühlen vieler Häuser. Geschäftsführer Markus Hecker erläutert den Hintergrund: „Wir müssen einerseits viele Bäume pflanzen, um das CO2 zu binden, andererseits müssen wir diese Bäume vor dem Absterben auch ernten und der weiteren Nutzung zuführen. Sonst geht der positive Effekt verloren.“
So war es dann folgerichtig, dass am vergangenen Sonntag vor allem Eichen und Tannen im Wald vor den Toren von Oerzen gepflanzt wurden. Diese Baumarten bereichern nicht nur unsere ansonsten von der Kiefer geprägten Wälder, sie werden zudem sehr alt und liefern ein hervorragendes und dauerhaftes Holz. Försterin Dominique Müller-Rudolph (Forstamt Uelzen) hat dieses Projekt vorbereitet: „Wir schauen vorher natürlich genau nach dem Standort. Mit Eichen und Tannen schöpfen wir das Potential des Bodens gut aus.“ Gleichzeitig werden Altkiefern als Schirm über dem Jungwuchs belassen, die die jungen Bäume vor Frost oder zu großer Sommerhitze schützen sollen.
Unter dem Slogan „Wald - natürlich nutzen“ werden die privaten Waldeigentümer der Region künftig verstärkt auf sich aufmerksam machen, denn etwa die Hälfte des hiesigen Waldes wird von Familien bewirtschaftet, die hier in der Region zuhause sind. Sie sind Gestalter unserer Landschaft und tragen, wie mit der Aktion vom letzten Sonntag, auch Verantwortung für Klima, Rohstoffe oder Arbeitsplätze.